Jede Partei hat ihre Fraktion im ÖGB. Es gibt rote, schwarze und blau GewerkschafterInnen. Und es gibt die Unabhängigen GewerkschafterInnen. Und wie es in der Medienlandschaft nun mal so ist, wird diese taxfrei zu den „Grünen“ erklärt. Nur, so ist es halt nicht ...
Also, gibt es jetzt eine „Grüne“ Parteifraktion in den Gewerkschaften? Nein. Gibt es Grüne in den Gewerkschaften? Ja. Seltsam, wie geht denn das? Das ist irgendwie ungewohnt. Normalerweise hat ja jede Partei ihre Fraktion in ÖGB, Arbeiterkammer, ÖH, Wirtschaftskammer, wo auch immer. Meistens sind diese Vorfeldorganisationen auch noch Teilorganisationen der politischen Parteien. Der überwiegende Teil der Grünen in den Gewerkschaften hat sich für einen bewusst anderen Weg entschieden. Sie haben sich im ÖGB und in den Einzelgewerkschaften der „UG“, der Fraktion „Unabhängige GewerkschafterInnen“ angeschlossen.
Die Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB ...
Die „UG“ ist der Dachverband überparteilicher, alternativer, grüner und unabhängig-linker Betriebsrats- und Gewerkschaftsinitiativen. Seit ihrer Gründung 1996 ist sie beständig gewachsen. Entstanden sind die Unabhängigen GewerkschafterInnen aus dem Zusammenschluss der alternativgewerkschaftlichen Fraktionen dreier Einzelgewerkschaften. Gründerorganisationen waren die „AUGE/UG-Alternative und Grüne GewerkschafterInnen“, aktiv in der GPA (Gewerkschaft der Privatangestellten) und den Arbeiterkammern, die „KIV/UG-Konsequente Interessenvertretung“ in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG) und die „Unabhängigen GewerkschafterInnen“ in der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GöD). 2001 schloss sich die „GUG – Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen“ (heute: "UG-Unabhängige Gewerkschafterinnen in der vida") in der EisenbahnerInnengewerkschaft, 2002 die Liste „we4you/UG“ aus der Telekomgewerkschaft der UG an. Die gemeinsame Zugehörigkeit zu den Unabhängigen im ÖGB ergibt sich aus dem Kürzel „UG“ das allen Namen angehängt ist.
Für offene, demokratische und kämpferische Gewerkschaften!
So lässt sich das Kurzprogramm der UG zusammenfassen. Zentrale Anliegen alternativer Gewerkschaftspolitik sind dabei:
Aus der politischen Positionierung der UG heraus ergeben sich inhaltliche Berührungspunkte mit Grün-Alternativen Prinzipien. Und es gibt auch auf vielen Ebenen eine Zusammenarbeit zwischen Unabhängigen GewerkschafterInnen und Grünen – auf Bundes-, Länder- oder Gemeindeebene. Genauso wie es diese Zusammenarbeit mit Sozial-, MigrantInnen-, Frauen-, Umwelt- und globalisierungskritischen Initiativen gibt.
Grün-Alternative sind also in der UG gut aufgehoben. Gerade, weil auch sie der Überzeugung sind, dass Gewerkschaften immer und überall von Staat und Parteien unabhängig sein müssen. Und das gilt im besonderen für Österreich.